Haus Versin
Versin Versin war einer der wenigen Besitze, der bis 1945 ununterbrochen in demselben Stamme forterbte und auch niemals "auf Zeit" veräußert worden ist.
Die Größe von Versin betrug 1945: rd. 1545 ha, davon rd. 500 ha landwirtschaft liche Nutzfläche, rd. 1000 ha Wald (1932 waren im Zuge der sogenannten "Umschuldung" 67 ha zu Siedlungszwecken abgegeben worden).
Letzter Besitzer 1942-1945, nachdem sein Bruder Nikolaus-Lorenz (1899-1942) gefallen war, Gustav (1904-1971).
Versin heißt heute polnisch: Wierszyno.
Das ist eine Polonisierung, denn sein alter kaschubischer Name war Werzno. Es wurde - wie das ganze Kirchspiel Altkolziglow und zusatzlich-Darsekow - etwa 1960 durch die Neugliederung der polnischen Verwaltungsbezirke zum Kreis Bütow geschlagen.
Materialien: Versin war durch die Jahrhunderte im Besitz verbunden mit Sellin (erst malig genannt 1428) und Starkow (erstmalig genannt 1547), beide westlich von Versin gelegen. Diese beiden Güter befanden sich im 18. Jahrhundert verschiedentlich "auf Zeit" in fremden Händen, wurden aber immer wieder eingelöst, zuletzt 1791 durch den Versiner Nebenzweig Ovelgünne (s. unten), bei dem Sellin und Starkow bis zu dessen Erlöschen (1866) verblieben, um dann wieder an Versin zurückzufallen.
Sellin wurde 1884 an das Haus Barnow (s. dieses) verkauft.
Starkow Seine Größe betrug 1945: rd. 1041 ha, davon rd. 730 ha landwirtschaftliche Nutz fläche, rd. 260 ha Wald.
Sellin heißt heute polnisch: Zielin; Starkow: Starkowo.
Letzter Besitzer 1936-1945 Georg-Ludwig (1903-1964).
Materialien: Im Puttkamersehen "Kolonialgebiet" des Kreises Rummelsburg gehörte das nach 1558 angelegte Viartlum, anteilsmäßig zeitweise auch Reinwasser (verkauft 1798), zum Versiner Besitzkreis.
Viartlum wurde 1874 verkauft. Es heißt heute polnisch: Wiatrolom.
Durch längere Perioden, zuletzt 1812-1853, war das benachbarte Reddies (1853 verkauft) mit Versin verbunden, gehörte jedoch nicht eindeutig zum Versiner Hause. Es wird 1327 zusammen mit Tuchen, Kolziglow und Katkow (im späteren Kreis Bütow) zuerst genannt, woraus man schließen kann, daß die Landnahme dieser ganzen Gegend von Tuchen aus früher anzusetzen ist, als dies bisher geschah. Das zwischen Versin und Starkow liegende Darsekow (verkauft 1842) ist dagegen nur sporadisch in Versiner Besitz gewesen. Reinfeid, Außerhalb Pommerns hat ein Versiner Nebenzweig (Sellin) durch Erbschaft von 1792-1866 Oveigünne, Kreis Minden/Westfalen, besessen. Es fiel nach dem Erlöschen dieses Zweiges an das Haus Barnow (s. dieses).
Ein jüngerer Sohn a. d. H. Versin, derselbe, der 1884 Sellin an das Haus Barnow verkaufte, siedelte sich im Kreise Rosenberg in Westpreußen an, und zwar von 1875 bis etwa 1890 in Rosainen, dann in Nipkau. Letzteres wurde von seinem Sohn 1908 verkauft.