Haus Plassow-Lossin
Dieses "Haus" ist eigentlich ein Ast, der als "älteres Haus Nossin" bezeichnet werden sollte; denn das, was wir heute "Haus Nossin" nennen, ist ein Zweig des Astes Wollin. Beide stammen aber von demselben Nossiner Stammvater.
Der Landbesitz des Hauses Plassow-Lossin gruppiert sich in zwei Zentren:
1. Unmittelbar südlich von Stülp: Deutsch-Plassow, Lossin, Adlig-Kublitz, Krampe, Labuhn und wahrscheinlich auch Scharsow, Ausstrahlung über den großen Stol per Stadtwald "die Loitz " hinweg bis nach Mellin ("Holzkaveln"), fast bis an den Puttkamer- Bereich des Rummelsburger Kreises (Sellin, Versin) ;
2. das Kirchspiel Groß-Nossin im äußersten südöstlichen Winkel des Kreises Stolp, nördlich der Grenze des Kreises Bütow : ursprünglich Groß-Nossin, dann durch die Jahrhunderte Gloddow (Kreis Stülp, nicht zu verwechseln mit dem gleich namigen Ort im Kreis Rummelsburg!), Klescbinz, Damerkow, Niemietzke, Anteile von Jerskewitz, in der Frühzeit auch des nördlicher gelegenen Mikrow.
Es handelt sich also um besonders ausgedehnten Landbesitz, von dem bei Gründung des Familienverbandes jedoch nur noch zwei Besitze als Name dieses "Hauses" gewählt wurden, von denen schon damals nur noch einer, Lossin, in der Familie war.
Plassow ist Deutsch-Plassow (es gibt auch Wendisch-Plassow); spätestens Mitte des 15. Jahrhunderts ist es Lehen der Puttkamers, kommt schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts verschiedentlich in fremde Hände und wird nach der Allodifizierung 1841 endgülig verkauft. 1861 ist das Haus im Mannes stamme erloschen.
Der weitere Grundbesitz, der zu Plassow gehörte, so Teile von Damerkow (= Schwarz-Damerkow), war schon Ende des 18. Jahrhunderts verloren gegangen.
Adlig-Kublitz scheint bei dem Verkauf von Plassow an den Los siner Vetter übergegangen zu sein, denn es wird dann mit Lossin genannt.
Lossin ist dagegen seit dem frühen 14. Jahrhundert (genannt 1315) bis 1908 in demselben Stamm vererbt worden und war dann noch bis 1929 in Händen anderer Vettern (s. Haus Nossin unter Glowitz und Karzin). Die Größe von Lossin betrug zuletzt noch 425 ha. Von dem beträchtlichen Grundbesitz, der im Laufe der Jahrhunderte mit Los sin verbunden war, war schon Ende des 19. Jahrhunderts nur noch wenig übrig. Das benachbarte Krampe hatte schon 1828 verkauft werden müssen. Und auch die Besitze dieses Hauses, das einst von Nossin ausgegangen war, im Nossiner Gebiet, waren nach und nach alle verlorengegangen, so um 1780 alle Anteile von Jerskewitz und Damerkow. 1854 folgte das wohl von Damerkow aus angelegte, Ende des 17. Jahrhunderts zuerst genannte Niemietzke; letzteres ging aber wieder in Puttkamersehe Hände (s. Haus Grumbkow), in denen es bis 1945 verblieb.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts hatte sich ein Sohn des Hauses Lossin in Ostpreußen angekauft. Von den fünf Gütern, die er jeweils einige - höchstens 24 - Jahre lang bewirtschaftete, hat Bednarken, Kreis Osterode (1875-1898) zeitweilig diesem Nebenzweig den Namen gegeben.
Der Besitz konnte schon deshalb nicht in der Familie weitervererbt werden, weil von insgesamt 15 Kindern nicht weniger als acht, darunter alle vier Söhne, als kleine Kinder starben, eine heute kaum noch vorstellbare Tragödie! Das Haus Lossin ist 1971 im Mannesstamme erloschen, etwas mehr als ein Jahr hundert nach dem Hause Plassow.
Lossin heißt heute polnisch: Losino.