Haus Podel

Groß-Podel liegt im nordöstlichen Teil des Kreises Stolp, nahe bei Wollin. Es wird auch bei der ersten Erwähnung, 1575, in Verbindung mit Wollin genannt. Mit diesem bleibt es, wenigstes in Anteilen, bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts verbunden, um dann, ebenso wie Wollin (s. Haus Wollin) von Georg Dietrich wieder ganz zusammengekauft zu werden. Es war offen­bar noch mehr aufgesplittert als Wollin. Die Podeler Anteile befanden sich in der Hand verschiedener Familien. So brauchte Georg Dietrich für die "Wiedervereinigung" der Anteile von Podel länger (bis 1728) als für die von Wollin (bis 1715). Podel erbte dann zunächst sein älterer Sohn, während der jüngere (Georg Dietrich l l.) Woll in erhielt. Dieser Besitzer von Podel war es, der in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts von den Wussows das im Bütower Lande gelegene Jassen (s. Haus Jassen) erwarb, ferner klei­nere Wussowsche Besitzungen (Buchwalde, Wussowke, Klössen, Anteil Neuendorf und Uhlenkrug). Da er aber ohne Nachkommen blieb, ging sein ganzer Besitz 1772 an seinen Wolliner Bruder über, der Podel und Jassen neben Wollin behielt, die kleinen Bütower Besitzungen aber wieder abstieß. So konnte er Podel, Jassen und Wollin an seine Söhne vererben. Groß-Podel erhielt der Alteste 1796, und von ihm ging es wieder auf den Sohn über, der es aber 1841 an einen Herrn von Braunschweig verkaufte. Podel kam damit als erstes Gut dieses Komplexes in die Familie, in die 1878 auch Wollin kom­men sollte (s. Haus Wollin).

Groß-Podel heißt heute polnisch: Podole Wielkie.

Statt Podel erwarb der letzte Podeler 1841 Lübzow, nordöstlich von Stülp gelegen; er verkaufte aber auch dieses bereits wieder 1860. Ebenso wenig Glück bewies sein Bruder, der vergeblich in Westpreußen Fuß zu fassen suchte. So schied das "Haus Podel" schon 1860 aus dem Kreis der angesesse­nen Häuser unserer Familie aus. Ein letzter Versuch, in den zwanziger Jah­ren des 20. Jahrhunderts, mit einem kleinen Gut, Friedrichsbo] (222 ha), im Kreise Dramburg blieb eine Episode. Lübzow heißt heute polnisch: Luboczewo. über die Größe von Groß-Podel und Lübzow zur Zeit ihres Verkaufs lassen sich schwer Angaben machen. Nach Güteradreßbuch von 1921 umfaßte Groß-Podel damals 1736 ha, Lübzow 736 ha. Beide befanden sich - wie Wollin - bis 1945 im Besitz der Braunschweigs.

Das freiherrliche Haus Podel ist 1966 im Mannesstamme erloschen.