Jesko Albert Eugen v.Puttkamer
(jüngeres Nossin /Eugen)

Active Image(1855-1917)

Kanzler in Togo, dann Gouverneur in Kamerun

 

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Jesko Albert Eugen (Sohn des Staatsministers Robert)

Geboren 02.07.1855 in Berlin

Gestorben 24.01.1917 in Charlottenburg

Jesko, der in Gumbinnen sein Abitur gemacht hatte, studierte an den Universitäten Straßburg, Freiburg und Breslau. Als Regierungsassessor kam er in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts und legte damit den Grundstein für seine Kolonialtätigkeit.

Im Mai 1885 wurde er Stellvertreter des Gouverneurs von Kamerun, Baron von Soden, ernannt. Im Juli 1887 wurde er kommissarischer Leiter von Togo, dann im August 1888 Konsul in Lagos und erneut von 1889 bis 1893 kommissarischer Kaiserlicher Kommissar für Togo mit dem Titel Landeshauptmann. Jesko folgte Eugen von Zimmerer im Jahr 1895 als Gouverneur von Kamerun nach.

Seine Amtszeit war geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung der großen Plantagen um den Mount Kamerun und der Vergabe von Konzessionen an die Gesellschaft Süd-Kamerun (GSK) und die Gesellschaft Nordwest-Kamerun (GNK) in den Jahren 1898-1899. Jesko initiierte die Verlegung des Gouverneurssitzes von Douala nach Buéa mit Hilfe von Hans Dominik.  Er war federführend beim Bau der kamerunischen Eisenbahn, insbesondere der Nordlinie Douala-Nkongsamba und der Südlinie Douala-Yaoundé, die leider mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs in Eseka endete. Unter dem Druck verschiedener Kreise wurde von Puttkamer am 9. Mai 1907 vorübergehend in den Ruhestand versetzt und durfte im folgenden Jahr seine Pension beziehen.

Dieser Ruhestand erfolgte auch wegen der Feststellung des Haushaltsausschusses des Reichstages, der Gouverneur gehe mit den Mitteln allzu großzügig um.

In der Tat hat Jesko in Kamerun manch kostspielige Änderung getroffen, vor allem verlegte er seine Residenz von der sehr ungesunden Hafenstadt Duala in das gesundheitlich günstigere Hügelgebiet des Nordwestens,  nach Buea, wo sie noch heute, umgeben von einem durch Jesko angelegten Botanischen Garten und dem in das Gartentor eingeschmiedeten "].v.P." seine persönlichen Züge trägt. Heute ist das Puttkamerschlösschen Sitz des Kamerunesischen Präsidenten.

Jesko war zweifellos ein tüchtiger Gouverneur, der sowohl in Togo wie in Kamerun viel für die Entwicklung des Landes getan hat; aber es läßt sich nicht leugnen, daß er ein Kolonialbeamter des strengen alten Stils war.  Davon zeugen nicht nur die Akten seiner Verwaltung, sondern auch sein eigenes, 1912 erschienenes

Buch "Gouverneursjahre in Kamerun".

Jesko war in seiner afrikanischen Zeit Junggeselle, und die Klatschgeschichten über die "Cousinchen" , die er mit auf seinen Posten nahm, sind gewiß nicht nur Legende. Auch hat er mit Sicherheit eine Zeit lang mit einer Afrikanerin zusammengelebt und eine dunkelhäutige Tochter in Kamerun zurückgelassen, die noch heute, oder jedenfalls vor wenigen Jahren, am Leben ist oder war.

Das mindert aber nicht seine Verdienste.

Nach Deutschland zurückgekehrt, lebte Jesko in Berlin. Er endete durch Freitod.
Jesko war ER. d. Johaniterorden.